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Washdown1Fachartikel

Ecolab getestete Einkabellösung für Wasdown-Antriebstechnik

Wie Pilze aus dem Boden schießen derzeit Washdown-Produkte. Insbesondere die Antriebshersteller fragen nun auch verstärkt nach peripheren Washdown-Komponenten wie Kabel und Leitungen. Die Firma HELUKABEL GmbH hat zwei ihrer gängigsten Mantelmaterialien mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln von Ecolab nach einem vorgeschriebenen Testverfahren getestet. Als Ergebnis halten die Windsbacher nun nach bestandenem Test das Ecolab Zertifikat in den Händen, welches auch für die jüngst vorgestellte Einkabeltechnik für Servoantriebe gilt.



Anwendungen für die Lebensmitteltechnik unterliegen strengen, hygienischen und aseptischen Verordnungen, damit Keimbildung und Korrosion in diesem sensiblen Umfeld vermieden wird. Für solche Einsatzfälle entwickeln immer mehr Antriebsspezialisten sogenannte Washdown-Produkte. Hier werden beispielsweise die Motoren so ausgeführt, dass sie sich nicht nur leicht reinigen lassen sondern zudem resistent gegen die eingesetzten Reinigungsmittel sind. Nun gelten die strengen Vorschriften für Food & Beverage nicht nur für die eingesetzten Motoren sondern ebenso für alle peripheren Bauteile wie elektrische Leitungen. Um sich hier für die Zukunft zu rüsten, hat HELUKABEL seine Produkte nun Ecolab getestet. Das gilt auch für die kürzlich vorgestellte Einkabellösung „Tobserv-Hybrid“. Damit ist der Kabelhersteller in der Lage, den Washdown-Antriebsmarkt zu bedienen.

Was ist eigentlich Washdown?

In hygienisch anspruchsvollen Bereichen wie der Lebensmittelindustrie oder Verpackungstechnik wird unterschieden zwischen Bauteilen, die in direktem Kontakt zu Lebensmitteln stehen und jenen die im Maschinenumfeld platziert sind. Erstere unterliegen nochmal schärferen Richtlinien als die Bauteile, die nicht in Kontakt mit Lebensmitteln kommen und müssen beispielsweise die FDA Norm erfüllen. Bei letzteren kommt der Prozess der Hochdruckreinigung mit Wasser und entsprechenden Chemikalien zum Einsatz – und zwar als quasi „Ganzkörperwäsche“. Eine solche Reinigung ist so konzipiert, dass Industrieanlagen komplett abgespritzt werden, um während der Produktion aufkeimende Bakterien und andere Mikroorganismen wieder zu beseitigen. Bei dieser automatischen Reinigung von Industrieanlagen spricht man von „Clean-in-Place“- (CIP) oder Steam-in-Place- (SIP) Operationen. Die gereinigten Produkte dürfen dabei keine schlecht zugänglichen Stellen aufweisen, damit sichergestellt ist, dass auch jede kleinste Oberfläche der Reinigung unterzogen wird.

In der Antriebstechnik werden oft speziell konstruierte Edelstahlgehäuse mit glatten Wänden ohne Riefen, Rillen oder anderen schwer zugänglichen Ecken und Kanten eingesetzt. Eine etwas neuere Möglichkeit ist das Aufbringen einer speziellen Beschichtung, welche zahlreiche Vorteile wie Gewichts- sowie Bauraum- und damit Kostenreduzierung mit sich bringt. Selbstverständlich ist solch eine Beschichtung resistent gegen die eingesetzten Reinigungsmittel und Korrosion. Auch die umfeldaktiven Bauteile wie Sensoren, Steckverbinder, Getriebe und eben auch Kabel müssen diese Resistenz aufweisen. Denn es nützt der robusteste Antrieb nichts, wenn der Mantel einer elektrischen Leitung nach ein paar Waschtagen beginnt, sich aufzulösen.

Strenge Prüfung bestanden

Ecolab setzt seit 1923 weltweit den Industriestandard für professionelle Reinigung und Desinfektion. Das Unternehmen bietet ganzheitliche Hygienelösungen für die Industrie, den institutionellen Markt sowie die Gesundheitsbranche. Der durchgeführte Materialbeständigkeitstest wurde für das Material des Kabel-Außenmantels durchgeführt. „Die spezielle PUR-Mischung können wir für alle unsere Kabel- und Leitungen verwenden“, sagt Thomas Pikkemaat, Produktmanager Antriebstechnik bei der HELUKABEL GmbH in Windsbach. „Die Zusammensetzung des Mantelmaterials möchte ich nicht verraten. Nur so viel: Das PUR-Material ist farbneutral und approbiert für hochdynamische Schleppketten.“

Nachdem der Leitungsspezialist in den letzten 1 ½ Jahren eine verstärkte Anfrage nach FDA konformen Leitungen verzeichnete, möchte HELUKABEL nun mit diesem Ecolab-Zertifikat seinen Kunden ein Dokument an die Hand geben, „mit dem sie sich sicher sein können, dass unsere Kabel und Leitungen resistent gegen die eingesetzten Reinigungsmittel in diesem Bereich sind“, so der Produktmanager.

Der Test wurde mit verschiedenen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie durchgeführt: einem alkalischen Reinigungs- und Desinfektionsmittel mit Aktivchlor (P3-topax 66), einem sauren Schaumreinigungsmittel (P3-topax 52), einem alkalisch-chlorfreien Schaumreinigungsmittel (P3-topactive 200) und einem sauren Schaumdesinfektionsmittel auf Basis von Peroxysäuren (P3-topactive Okto) sowie demineralisiertem Wasser als Nullwert. Das Kabel mit dem PUR Außenmantel wurde 28 Tage lang in das jeweilige Prüfmedium bei konstanter Raumtemperatur vollständig eingetaucht. Das Ergebnis wurde visuell auf Quellung, Risse, Farbänderung, Oberflächenbeschaffenheit und Abmessungen untersucht.

Zwei Aufgaben in einer Leitung

Die Antriebshersteller müssen aktuell neben den Anforderungen an Washdown-Ausführungen einem weiteren Trend nachkommen. Mit der rein digitalen Motorfeedback-Schnittstelle Hiperface DSL für Servomotoren hat sie ein Sensorspezialist vor einiger Zeit auf den Plan gerufen, ihre Technik umzustellen. An der Schnittstelle ist hier zudem und in erster Linie der Leitungsspezialist gefragt, denn er muss die Funktionen zweier Kabel jetzt in einem unterbringen. „Wir haben uns auch hier frühzeitig der Entwicklung gestellt und bieten seit einiger Zeit passende und zuverlässige Hybridleitungen an, die wir natürlich ausführlich getestet haben“, sagt Pikkemaat.

Bei der neuen Technik erfolgt die gesamte Motor-Feedback-Kommunikation nur noch über das Motorkabel. Hierzu wird die Datenübertragung auf die Versorgungsspannung aufmoduliert. Spezielle Verfahren und die Verwendung von Pulstransformatoren sorgen dafür, dass das Gebersignal von den Störungen auf dem Motorleistungskabel entkoppelt wird. Mit der digitalen Motorfeedback-Schnittstelle Hiperface DSL erfolgt die Kommunikation zwischen Frequenzumrichter und Motor-Feedback-System nur noch über zwei Adern. Aus je einem Kabel für Motor- und Geberleitung wird ein Hybridkabel, es entfallen Anschlussstecker und der Bauraum sowie Installationsaufwand der elektrischen Leitungen verringern sich. „Es ist zwar nicht unbedingt in unserem Sinne, nur noch die Hälfte aller Servokabel zu verkaufen“, schmunzelt der Produktmanager und vermutet:  „Aber letztlich sind die Argumente für die Hiperface DSL-Technik ja positiv und sie wird wohl der Schnittstellen-Standard der Zukunft werden“.

Beim Einsatz der Hiperface DSL-Technik müssen zwei Anforderungen miteinander kombiniert werden: Zum einen sind die elektrischen Vorgaben des Encoders einzuhalten. Zum anderen gibt der Servomotoren-Hersteller die elektrischen Eigenschaften der Kabel vor. Eine Standardlösung hierfür ist derzeit noch nicht in Sicht. Bei diesem im Moment noch Antriebshersteller gesteuerten Thema werden verschiedenste Kabel und unterschiedliche Stecker eingesetzt. HELUKABEL hat bereits solche Hybridleitungen gebaut und getestet und hat dadurch einen gewissen Erfahrungsvorsprung. „Wir haben heute bereits Felderfahrung und können den Antriebsspezialisten funktionierende, langlebige Lösungen bauen“, verkündet der Produktmanager. Verständlich dass die Kabel aufwendiger und mit hochwertigen Materialien ausgestattet sein müssen. An Stelle des normalen Kupfergeflechts werden spezielle Materialien verwendet. HELUKABEL garantiert so für seine Leitungen die gewohnten fünf Millionen Zyklen – und das jetzt auch für alle Washown-Ausführungen.

SPS IPC Drives Halle 6, Stand 160

Die Autorin Angela Struck ist freie Journalistin und Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR, Neunkirchen a. B.
(ab Januar 2015 Langenpreising)



Bilder:


Bild oben: Die Einkabeltechnik von HELUKABEL steht jetzt auch für Washdown-Anwendungen zur Verfügung.

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Thomas Pikkemaat, Produktmanager für Antriebstechnik bei der HELUKABEL GmbH in Windsbach

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Die Servoleitung „Topserv-Hybrid“ wurde für Einkabellösungen entwickelt.

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Ecolab-Zertifikat



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Kontakt:

HELUKABEL GmbH
Dieselstraße8-12
71282 Hemmingen

Tel.: 07150/9209 339, Fax: 07150/9209 5339

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Web: http://www.helukabel.de

Bei Veröffentlichung erbitten wir je ein Belegexemplar. 


Pressebüro: Presse Service Büro GbR, Staffelbergstraße 12B, 91077 Neunkirchen am Brand, Tel.: 09134/708 2262

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